Abitur und was dann?

Vor dieser Frage stehen jährlich hunderte frischgebackene Abiturient*innen in ganz Rheinland-Pfalz. Für viele von Ihnen ist diese Frage ein mit Bauchschmerzen besetztes Thema – woher soll man wissen, was man sein Leben lang beruflich machen möchte? Die Schüler*innen der 12. Jahrgangsstufe der berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt in Wittlich sind hier schon einen Schritt weiter.
In jedem Jahr bietet die Bundesagentur für Arbeit Trier an der BBS Wittlich eine Studien- und Berufsorientierung für die 12. Jahrgangsstufe an. Ziel der Veranstaltung ist es, Perspektiven zu fördern und den Lernenden frühzeitig Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen, die nach der Schulzeit beschritten werden können. Dabei steht nicht nur das Studium im Fokus des Interesses. Vielmehr werden auch die Vorzüge einer Ausbildung beleuchtet, die gerade für unentschlossene Schüler*innen oftmals eine sinnvolle Alternative sein kann. „Viele Schüler, die noch nicht genau wissen, wohin die Reise beruflich gehen soll, entscheiden sich für ein Studium. Manche entdecken dann tatsächlich eine Begeisterung für das ausgewählte Fach, aber viele junge Studenten haben sich ein Studium dann doch anders vorgestellt – und brechen es schon nach wenigen Semestern ab. Das ist zwar nicht schlimm, wird aber oftmals von den jungen Erwachsenen als Scheitern empfunden. Eine Ausbildung kann gerade Unentschlossenen bei ihren ersten Schritten im Berufsleben helfen. Sie haben einen geregelten Arbeitstag, gehen zur Berufsschule und verdienen schon Geld. Nach drei Jahren ist die Ausbildung vorbei und man kann sein Leben lang auf eine abgeschlossene Berufsausbildung und die damit einhergehenden Erfahrungen zurückgreifen. Der Weg an die Universität oder Hochschule steht anschließend ja immer noch offen! Das ist schon eine tolle Sache, die von Schüler*innen mit Abitur oft übersehen wird“, so Andreas Pfeiffer von der Bundesagentur für Arbeit.
Aber natürlich soll auch das Studium nicht ausgeklammert werden. Andreas Pfeiffer erläutert verschiedene Möglichkeiten des Studiums, das an einer Universität, einer Hochschule oder auch im dualen System in einem Betrieb und einer dualen Hochschule stattfinden kann. Vor allem in Bereich der Hochschule und der Universität gibt es einige Informationen, über die sich Schüler*innen am besten frühzeitig informieren. So kann beim Wunschstudiengang der Abiturdurchschnitt ein Auswahlkriterium sein, um angenommen zu werden, sofern es sich um einen zulassungsbeschränkten Studiengang handelt. Dann müssen Interessierte, deren Abiturdurchschnitt nicht den Vorgaben entspricht, einige Wartesemester einlegen und diese sinnvoll überbrücken. Gleichzeitig kann der Wunsch, ein zulassungsbeschränktes Fach zu studieren, während der Abiturvorbereitungen Kräfte mobilisieren und die Motivation steigern, da auf ein klares Ziel hingearbeitet wird.
Doch egal, welche Pläne nach dem Abitur fokussiert werden; egal, ob ein Auslandsaufenthalt, ein duales Studium, ein Studium an der Hochschule oder Universität oder eine Ausbildung im Mittelpunkt des Interesses stehen: Wichtig sei immer der Entscheidungskreislauf der Berufswahl, so Andreas Pfeiffer. Im ersten Schritt sollen Lernende eigene Interessen entdecken und erkennen. Hierbei können zahlreiche Webseiten helfen, die Interessen und Fähigkeiten in Bezug auf Studium oder Ausbildung testen. Anschließend steht eine frühzeitige Bewerbung im Fokus, wobei Fristen eingehalten werden sollten. Viele Betriebe, aber auch Universitäten und Hochschulen, wählen Mitarbeitende und (duale) Studierende nach einem Auswahlverfahren aus, das mehrere Runden umfasst und Zeit benötigt. Und es wäre doch zu schade, wenn man seinen Wunsch-Platz nicht bekommt, weil man eine Frist versäumt hat – oder?
Ein besonderer Dank gilt Andreas Pfeiffer von der Bundesagentur für Arbeit für die Unterstützung unserer Schüler*innen und die vielen hilfreichen Tipps rund um die Studien- und Berufswahl!