BBS Wittlich: Schüler*innen der Berufsfachschule 2 entwickeln Internet-der-Dinge-Anwendung (IoT)

In einem Computerlabor der berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt in Wittlich herrscht konzentrierte Betriebsamkeit. Was passiert?
Die Schüler*innen diskutieren, analysieren Problemstellungen, recherchieren Ideen und testen mögliche Lösungswege. Sie suchen und beheben Fehler, die Arbeitsergebnisse werden bewertet – und man erlebt Erfolge.

In den sieben Stunden Berufsbildenden Unterricht (BBU) der Berufsfachschule orientieren sich fast alle Lern- und Arbeitsphasen an dem Ziel, eine eigene Internet-der-Dinge-Anwendung mit dem Schwerpunkt “Umwelttechnik” zu entwerfen und umzusetzen. “Das Licht im Raum oder die Kaffeemaschine über das Handy steuern und ein Kühlschrank, der selbst bestellt: das sind schon lange keine Zukunftsvisionen mehr. Aber unsere Schüler*innen lernen, wie das funktioniert – und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Sie lernen, wie man an eine solche Aufgabe herangehen muss und wie die Anwendung umgesetzt wird, damit das Programm fehlerfrei und zuverlässig läuft.” so Herr StD Arndt.

Über das gesamte Schuljahr hinweg arbeiten sich die Schüler*innen in die Programmierung, wichtige Themen der Elektro- und Umwelttechnik sowie in die Organisation, Durchführung und Dokumentation von Projekten ein. Als Grundlage dafür dient die Auseinandersetzung mit Funktionserwartungen, also mit vorgegebenen Problemen, die in die Programmierung des Internet-der-Dinge-Boards einführen. Schnellere Schüler können am Ende dieser Phase schon eine kleine Projektphase umsetzen. „So bleibt mir Zeit, mich gezielter um die Schüler*innen zu kümmern, die meine Unterstützung brauchen, damit auch diese durch Erfolgserlebnisse motiviert bleiben“ berichtet Herr Arndt vom Unterricht.

Die Leiterin der Vollzeitschulformen, Frau StD Weber, informiert: “Einige der Informatikkollegen haben vor zwei Jahren begonnen, das “Internet-der-Dinge“ praktisch mit dem Prototypenboard „Octopus“ in den Unterricht einzubeziehen. Das hat sich inzwischen auch in der Berufsfachschule 2 durchgesetzt. Die Kollegen haben genügend Material angeschafft, damit alle Schüler*innen im Unterricht selbst mit dem Material arbeiten können. In den Projektphasen arbeiten wir im Unterricht fächerübergreifend mit den Deutsch- und IV-Lehrern zusammen, was den Lernenden ein vertiefendes Verständnis ermöglicht. Die einzelnen Fächer stehen nicht einfach nebeneinander. Sie hängen zusammen, sind verknüpft.“

Auch Herr Arndt gehört dem Lehrerteam an, das in der Berufsfachschule 2 mit dem Schüler*innen am Projekt arbeitet. „Wir erhalten viele positive Rückmeldungen zum Unterricht und zur Unterstützung der Schüler*innen. Sie heben die Themenvielfalt, das kooperative Arbeiten, die Betreuung und das praktische Arbeiten am Problem hervor. Einige waren erstaunt und begeistert, wie leicht das Programmieren mit den Programmierblöcken funktioniert.“ Dabei blühen nicht nur die Schüler auf. Gerade Schülerinnen zeigen ein auffallendes Geschick darin, geplant vorzugehen, die eigenen Arbeitsschritte zu organisieren und kreative Lösungen für kniffelige Probleme zu entwickeln.

Die Schüler*innen werden von Anfang an ermutigt, eigenständig zu denken, Probleme gezielt zu lösen und die eigenen Ergebnisse zu überprüfen. „Das klappt nicht bei allen von Anfang an – wie bei allem im Leben gehören natürlich auch kleinere Misserfolge dazu.“ berichtet Herr Arndt, „Aber mit Unterstützung schaffen es die allermeisten Schüler*innen, eigene Lösungen zu entwickeln und Erfolge zu erzielen. Am Ende sind sie richtig stolz auf das, was sie geleistet haben!“

Die Berufsfachschule 2 stellt wie kaum eine andere Schulform ein Bindeglied zwischen der Berufswelt und einer weiterführenden Schullaufbahn dar. Hier werden die Lernenden einerseits auf eine Berufsausbildung im technischen Bereich vorbereitet, andererseits wird der Weg für das berufliche Gymnasium geebnet, für das in der Berufsfachschule 2 schon Grundlagen gelegt werden. Dabei stehen technische Inhalte und Kompetenzen im Fokus – und was könnte fortschrittlicher und zukunftsweisender sein, als sich bereits früh mit dem eigenen technischen Interessen zu beschäftigen und dieses zu fördern?