Bienen sind für ein funktionierendes Leben auf der Erde unverzichtbar – das ist bekannt. Doch sofern wir keinen großen Garten haben oder viel auf blühenden Wiesen unterwegs sind, sehen wir sie selten. Das galt auch für die Schüler*innen der Berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt in Wittlich – bis sich die Schule für ein Bienenprojekt entschied…!
Es summt auf den grünen Wiesen neben dem Lehrerparkplatz der berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt in Wittlich. Vier in Pastellfarben gestaltete Beuten, so nennt man die angelegten Behausungen der Bienen, stehen nebeneinander und werden von den emsigen Insekten angeflogen und verlassen. Die Tiere verhalten sich friedlich, menschliche Besucher werden ignoriert.
„Angst vor Stichen braucht man hier nicht zu haben. Anders als Wespen suchen die Bienen den Kontakt zu Menschen nicht – und halten Abstand“, so Corinna Steinbach, die gemeinsam mit Ideengeber Andreas Knötgen das Bienenprojekt an der Berufsbildenden Schule betreut.
Insgesamt beheimatet die Schule vier Insektenvölker – zwei davon wurden gekauft, zwei entstammen der privaten Zucht von Andreas Knötgen, der sich seit Jahren hobbymäßig mit den Tieren befasst. Besonders interessant ist bei der Beschäftigung mit Bienen – neben dem Erhalten der Art – ist auch die praktische Arbeit. Ähnlich wie in den an der BBS Wittlich unterrichteten fachpraktischen Fächern Metalltechnik, Holztechnik und Farbe- und Raumgestaltung, wird auch beim Bee@school-Projekt ein Produkt erzeugt. Der Nachhaltigkeitsgedanke, der beim Projekt auch im Fokus steht, kann dabei von den Schülern am eigenen Leib erfahren werden. „Ich habe mich für das Projekt freiwillig gemeldet, weil ich glaube, dass mir die Beschäftigung mit den Tieren Spaß macht. Auch das Draußensein, an der frischen Luft, ist ein Argument. Jetzt bin ich gespannt, was mich in der nächsten Zeit erwartet!“, freut sich Zeynab Karimi auf die anstehende Aufgabe. Ihr Mitschüler Tobias Müller, der bereits auf seiner Vorgängerschule mit Bienen gearbeitet hat, stimmt ihr zu.
„Projekte wie „Bee@school“ wären ohne Menschen, die sich für sie entsetzen, nicht möglich“, so Gregor M. Jahn, Schulleiter der BBS Wittlich. „Umso dankbarer sind wir der Stiftung der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank, dass sie unser Projekt unterstützt!“ Von dem Startkapital, das Uli Schlösser, Prokurist und Bereichsleiter der Privat- und Individualkunden und Gerhard Knauf, Marketingleiter der VVR-Bank, am 19.05.2022 in Form eines symbolischen Schecks überreichten, wurden bereits oder werden sehr zeitnah Ausrüstungsgegenstände wie Honigschleudern, Schutzanzüge und Smoker finanziert. Auch der Förderverein der BBS Wittlich zeigte sich großzügig. „Für uns ist als Förderverein ist immer auch wichtig, dass Projekte unterstützt werden, die den Geist der Schule nach außen tragen und die Schüler auf ihrem Weg prägen. Wir als Schule für Technologie und Umwelt tragen die Umwelt, und damit die Natur und die Bienen, bereits im Namen. Davon sollten unsere Schüler*innen profitieren!“, fasst Walther Anthony die Bedeutung des Projekts für die Schule zusammen.
Geplant ist, dass das Projekt „Bee@school“ im kommenden Schuljahr ausgebaut wird. Das Projekt soll Schüler*innen der Klassen des Berufsvorbereitungsjahres Nähe zur Natur vermitteln und perspektivisch sogar auf andere Klassen- und Schulformen ausgeweitet werden. Auch ein schulinterner Verkauf ist denkbar. „Wichtig ist, dass die Schüler etwas für ihr Leben mitbekommen. Das sind natürlich die Unterrichtsinhalte in den allgemeinbildenden Fächern. Aber für uns als berufsbildende Schule stehen immer auch das Fördern von Perspektiven und die praktische Arbeit an einem Ergebnis im Fokus. Genau hier setzt unser Projekt „Bee@school“ an – und vermittelt auch noch Umweltbewusstsein!“, so Sabine Weber, Abteilungsleiterin für den Bereich der Vollzeitbildungsgänge.
FRFR